SG NARVA Berlin e.V.

Spannung versprochen, Dramatik bekommen

wD-Jugend I – Berliner TSC I 23:21 (14:13)

Wie vor dem Spieltag angekündigt, trafen sich am Sonntag in der Verbandsliga weibliche Jugend D zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Sowohl unser Gast, der Berliner TSC, als auch wir hatten gegen Spandau und Tegel gewonnen und gegen Lichtenrade und Rudow verloren; und auch die Ergebnisse fielen in etwa gleich hoch aus, sodass der Lieblingsgegner aus Liga(-vergangenheit) und Qualifikation mit Spannung im frühen Morgengrauen in der Palisadenstraße erwartet wurde.

Die Manndeckung begann dann auch unerwartet ausgeschlafen von unseren Mädels (die Order der Trainer, früh schlafen zu gehen, schien umgesetzt worden zu sein) und das zwischenzeitliche 3:1 zeigt von Anfang an, wer heute als Sieger vom Platz gehen wollte. Aggressiv, fast verbissen, mit Leidenschaft und viel Aufmerksamkeit agierten die NARVA-Mädchen und waren trotz zwischenzeitlichem Ausgleich durch den Gegner (3:3) nie verunsichert. Stets konnte man eine 2-Tore-Führung behaupten und erst als die intensive Laufarbeit Wirkung zeigte, ließen wir einige Unsicherheiten zu, die dann aus einem 14:11 den 14:13 Pausenstand machten.

Für die Zuschauer bot diese erste Halbzeit eine rasante Achterbahnfahrt, die in 27 Toren mündete. Gravierende Mängel in der Schiedsrichterleistung wurden von allen wahrgenommen außer durch den Unparteiischen, der auf beiden Seiten harte Fouls bei frei vor dem Tor agierenden Spielerinnen weder mit Strafwurf noch mit Gelben Karten ahndete, sodass die Härte dann auch leicht zunahm, obwohl man den Mädels zugute halten muss, dass auch abstruse Schrittfehler-Pfiffe kaum Beachtung fanden und einfach weiter gekämpft wurde.

Die Stimmung in der Halle, durch zahlreiche Eltern durchaus positiv beeinflusst, schien den Mädchen auch in der zweiten Hälfte zu helfen. Die raschen Führungstreffer zum 15 bzw. 16:13 zeigten gravierende Lücken in der Abwehr des TSC, die auch während der nächsten 10 Minuten nicht abgestellt werden konnten. Leider fehlte unseren Mädchen hier bis auf einige Ausnahmen der Mut, ins 1 gegen 1 zu gehen und den Kreis in Szene zu setzen. Und auch das sonst so erfolgreiche Einlaufen von Außen brachte heute kaum Torgefahr, sodass lediglich über die Mitte und mit Abstrichen von der Halbposition Druck auf das gegnerische Tor ausgeübt werden konnte. Aber auch dem Gegner schien es schwer zu fallen, die Raumdeckung gezielt zu überwinden. Beide Mannschaften kamen fast ausschließlich über Einzelaktionen zum Torerfolg und so blieb es bei knappen Führungen bzw. Unentschieden bis zur 19. Minute (17:17; 19:19; 21:21). Nach der erneuten Führung zum 22:21 mussten die NARVA-Mädels nur noch einen Angriff des Gegners überstehen, um die restliche Spielzeit durchzustehen. Doch der TSC fand eine Lücke und kam frei vor dem Tor zum Wurf, den Lucy aber sensationell mit einem Hechtsprung in die untere linke Ecke abwehren konnte. Das „I“-Tüpfelchen auf das Spiel und ihre persönliche Leistung setzte dann Rike im letzten Angriff des Spiels mit ihrem 13. und unserem 23. Tor zum 23:21-Endstand.

Viel Kampf und Dramatik boten sich dem Publikum und den Offiziellen. Was an Spielkultur fehlte, wurde durch Schnelligkeit, Wachsein und Zielgenauigkeit wettgemacht und ermöglichte den ersten Sieg seit dem zweiten Spieltag. Ausnahmsweise schien die Uhrzeit dem Gegner mehr zuzusetzen als uns und dieses Fünkchen mehr Aufmerksamkeit machte dann letztendlich den Unterschied aus.
Die Erleichterung bei den Mädels war ihnen bei Abpfiff anzusehen und sie trifft nun zusammen mit dem Erreichen des Ziels, welches seit der Qualifikation feststeht: Der Klassenerhalt über die Winterpause hinweg.

Dieses Etappenziel konnte natürlich nicht nur mit den bereits erwähnten Leistungsträgern erreicht werden, sondern wurde kräftig unterstützt von Maxi, Toni, JoJo, Eileen, Luna und Lonna, sowie den beiden Mäusen von der E-Jugend, Josi und Lina (für Lina war es heute die D-Jugend-Premiere!). Schon die ganze Saison werden wir „von unten“ unterstützt und deshalb an dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN an die engagierten Eltern, die ihre Kinder nicht nur zweimal an einem Wochenende spielen lassen, sondern auch oft genug die Auswärtsfahrten auf sich nehmen ohne Garantie, dass ihre Kinder Einsatzzeiten bekommen.

Die nächsten beiden Spiele gegen OSF und FSV sind aus heutiger Sicht schwer zu beurteilen, da man keinen der beiden Tabellennachbarn bisher getroffen hat. Eines aber ist sicher: Das restliche Programm im November kann konzentriert aber entspannt angegangen werden und die Planungen für die Rückrunde im Berliner Oberhaus sind schon im vollen Gange 😀

P.S.: Auch unsere nächste Pokalrunde entfällt (2. Dezember-Wochenende), da der Gegner aus Hellersdorf zurückgezogen hat. Wir stehen damit kampflos im Halbfinale, welches Ende Februar ausgetragen wird (Wochenende 27. / 28.02.16). (by E.K.)