SG NARVA Berlin e.V.

Revanche Nr. 2 geglückt

2. Männer – CHC 35:30 (20:17)

Wie gegen Rotation II vor zwei Wochen hatten wir etwas aus dem Hinspiel gutzumachen. Damals trat man am Freitagabend vor allem in der ersten Hälfte viel zu unstrukturiert auf und kassierte eine 19:26-Niederlage. Diesmal andere Voraussetzungen: Während unser Team sich gut weiterentwickelt hatte und nur durch die Rückschläge gegen Preussen II und TMBW II etwas ausgebremst wurde, befanden sich die Charlottenburger nach gutem Saisonbeginn (11:1 Punkte) in einem Abwärtstrend mit zuletzt zwei Niederlagen am Stück (17:9 Punkte).

Kompakt wollten wir den gegnerischen Positionsangriff verteidigen und schafften das auch weitgehend. Allein überraschende Stemm-/Hüftwürfe, als teils schon Passives Spiel bedeutet wurde, machten uns das Leben ebenso schwer wie das Tempospiel. Enstprechend entwickelte sich eine torreiche Begegnung, da unsererseits fast jeder Wurf sein Ziel fand. Dennoch ließ sich der Gast erst wenige Minuten vor der Pause etwas deutlicher distanzieren. Großen Anteil daran hatte die „u21-Leihgabe“ der 1. Mannschaft, Cedric Reitzig, der gut das Spiel lenkte, ohne jemals mit dem Team trainiert zu haben, und selbst Torgefahr ausstrahlte. „Schlitzohr“ Michael Hagen war es dann vorbehalten, unsere Farben erstmals mit drei Treffern in Front zu bringen. Zuvor hatte der CHC den Ball beim Freiwurf fallen gelassen, ohne tatsächlich auszuführen. Der Schiedsrichter ließ – für mich gefühlt seit 10 Jahren mal wieder – laufen und Hagen den Konter einnetzen (16:13). Diesen Vorsprung konservierten wir bis kurz vor dem Seitenwechsel und kassierten mit dem Pausensignal mal wieder einen der in der ersten Hälfte zahlreichen „Stemmi“ – 20:17.

Defensiv leicht unzufrieden ging es in die Kabine, aus der man mit der Überzeugung kam, gerade in diesem Bereich deutlich mehr leisten zu können. Aber wie so oft brauchten wir erstmal unsere 3-4 Minuten (20:19), um wieder auf der Platte anzukommen. Dann folgte jedoch unsere beste Phase. Zwischen Minute 35 und 50 erlaubten wir nur zwei Tore aus dem regulären Spiel, woran auch unser Keeper seinen Anteil hatte. Vorn fiel zudem einfach alles rein (unter anderem das 30. Tor von „Murmelkönig“ Rucht), so dass der CHC zehn Minuten vor dem Schlusspfiff bereits geschlagen schien (32:23). Eine Partie souverän über die Bühne zu bringen – das durfte sich das Publikum jetzt nicht ansehen. Jeder wollte sich in die Torschützenliste eintragen und schaffte das bis auf den früh verletzten Basler auch. Allerdings ging das auf Kosten der Ordnung, so dass unser Keeper sich noch ein Privatduell mit frei vor ihm auftauchenden Kontrahenten liefern und schließlich bei der „Verletztenbefragung“ des Schiedsrichters scherzhaft einen „blauen Unterarm“ zu Protokoll geben durfte. Wenig glanzvoll endete das Aufeinandertreffen schließlich mit 35:30. Gute Besserung an unseren Rechtsaußen Simon, der mit Knöchelverletzung wohl ein paar Wochen fehlen wird!

Fazit: Massive Kritik zu üben, wenn ein Gegner besiegt wurde, der nach Pluspunkten immer noch vor uns liegt, wäre etwas überzogen. Dennoch sind es gerade die Kleinigkeiten der finalen zehn Minuten, als eine gewisse Arroganz und Undiszipliniertheit an den Tag gelegt wurde, die den Erfolg etwas schmälern. Nun sind wir erst einmal in der Winterpause angekommen. Rechnerisch sind wir bei der derzeitigen Konstellation in oberen Ligen ebenso drei Punkte vom (nicht möglichen) Aufstieg wie auch von der Abstiegszone (Platz 8) entfernt. Bei insgesamt 8 (Gerüchte sagen, dass sogar ein vorn platzierter Verein gar verzichten würde) nicht aufstiegsberechtigten Teams (1. oder 2. Männer eine Liga höher), wird es in der Landesliga ab dem Februar noch sehr kurios!

Tor: Fehling (1.-60.), Balyemez

Feld: Rucht (10), Reitzig (5), Funda (5), Sparr (5/3), Bogisch (3), Ansohn, J. (2), Surrow (2), Hagen (1), Wittstock (1), Meinert (1), Basler