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Luft nach oben
- Updated: November 15, 2017
3. Männer – SV Adler Berlin 33:29 (13:15)
Mehr Konsequenz und Cleverness war gefragt nach der bitteren Niederlage vom vergangenen Wochenende. Doch vor allem in der Defensive war diese Absicht in Halbzeit eins eher ein frommer Wunsch. Der SV Adler, der lediglich acht Mann auf dem Spielberichtsbogen aufzubieten hatte, präsentierte vor allem zu Beginn ein mustergültiges Beispiel an Effizienz. Die Gäste spielten ihre Möglichkeiten gut aus und brachten sich immer wieder vom Kreis und über die Halben zu guten Chancen. Unsere Defensive war in der frühen Phase eher Einzelsport und ließ Hilfsbereitschaft für den Nebenmann vermissen. Es wurde nicht wirklich als Verbund agiert und so konnte sich der Gegner immer wieder in 1-gegen-1 Situationen relativ ungestört zum Abschluss durchtanken. Einzig einem gut aufgelegten Martin zwischen unseren Pfosten war es zu verdanken, dass die Anfangsphase sich wie ein offener Schlagabtausch anfühlte.
Nach 15 Spielminuten hatte es beim Stand von 8:5 sogar kurzzeitig den Anschein als könnte man sich absetzen. Beziehungsweise hätte man sich in der Phase zwingend absetzen müssen, um das nun Folgende zu vermeiden. Es gab jetzt jedenfalls einen Bruch im Spiel unserer Farben. In der Offensive reihten sich unvorbereitete Abschlüsse an technische Unzulänglichkeiten und in der Defensive verlor man komplett den Zugriff. Der Gegner durfte sich entweder freie Würfe nehmen oder vom 7-Meter-Punkt zum Strafwurf antreten. Und so wurde aus den 8:5 schnell ein 8:11. Das schlimmste an dieser Negativserie war aber die aufkeimende Tendenz, sich auf dem Spielfeld gegenseitig zu belehren, was man falsch gemacht hatte. An dieser Stelle wäre wohl jeder besser damit beraten gewesen, sich auf sich selbst zu konzentrieren und Möglichkeiten zu finden, die Mitspieler zu unterstützen. Der Gast wusste unsere selbstverschuldete Schwächephase zu nutzen und ging mit einer 13:15-Führung entspannt in die Halbzeitpause. Eigentlich war klar, dass man mit 14 Mann im Kader nur konsequent die Geschwindigkeit hochhalten musste, um den Gegner mit seiner dünnen Personaldecke früher oder später in Verlegenheit zu bringen.
So konnte man dann auch recht schnell die Zwei-Tore-Lücke wieder schließen. Das Spiel wogte dann weiter recht ausgeglichen hin und her, da der SV Adler wirklich das Optimum aus seinen Mitteln an diesem Tag auf die Platte bringen konnte und vor allem vom 7-Meter-Punkt alle Strafwürfe (insgesamt 9 an der Zahl) sicher im Tor unterbringen konnte. Unter diesen Umständen wurde es wieder einmal das unnötig enge Spiel gegen einen erwartet unbequemen Gegner. Bis zum 27:27 gelang es den Gästen, die Partie offen zu halten, ehe dann doch die personelle Überzahl unserer Farben mehr und mehr Wirkung entfaltete und man sich Stück für Stück absetzen konnte. Letztlich machte sich die Breite des Kaders an diesem Spieltag bezahlt und man durfte mit 33:29 am Ende als Sieger vom Feld zu gehen. Auch in der Tabelle konnte man am SV Adler, aufgrund der besseren Tordifferenz, vorbeizuziehen und auf Rang 5 klettern.
Insgesamt ein sicherlich verdienter aber unnötig spannender Arbeitssieg. Der Spielverlauf war insofern aufschlussreich, dass einige Problemstellen aufgezeigt wurden, die nur mit regelmäßigem Training bzw. einer konstant hohen Teilnehmerzahl in den Trainingseinheiten endgültig abgestellt werden können. Was hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher bleibt, ist die Tendenz, sich in hitzigen Situationen gegenseitig auf dem Feld zu belehren. Hier sollte wie oben erwähnt jeder den Fokus auf sich richten und überlegen, was man künftig besser machen kann. Was uns in engen Partien immer weiter geholfen hat, war ein kampforientiertes Miteinander und positive Motivation innerhalb des Teams, auch wenn es mal nicht so läuft. Wenn man sich wieder auf diese Tugenden besinnt, sollte den nächsten Erfolgen nichts im Wege stehen. (by DH)
Statistik
Zeitstrafen: 2 : 1
Verwarnungen: 2 : 1
Platzverweise: 0 :0
7-Meter 2/5 – 9/9
Tor: Martin, Kai
Feld: Benedikt (6), Jens (5), Robin (4), Phong (4), Pippo (3), Ben (3), Flo (3), Alfred (2/2), Simon (1), Momme (1), Ulf (1) und Robert B.