SG NARVA Berlin e.V.

Haste Sch… am Schuh, haste Sch… am Schuh

1. Männer – VfV Spandau 26:29 (14:12)

Die Wiederkehr in die Pali verlief für die 1. Männer alles andere als gut. Mit 26:29 (14:12) müssen sie sich dem VfV Spandau geschlagen geben.

Über einen Monat keinen Wettkampf aber zurück in der denkwürdigen Palisadenstraße, in der vor knapp 10 Jahren noch epischen Schlachten geschlagen wurden. Welch eine Geschichte hätte das werden können, wenn die Morawetz-Sieben ihren Negativtrend gestoppt und gegen den Zweitplatzierten gepunktet hätte. Hätte hätte Fahrradkette.

Vor gut gefülltem Haus begannen beide Teams mit vorsichtigem Abtasten. Die heimischen Farben waren heiß und setzten beim 1:0 gleich mal eine Duftmarke. Spandau konnte durch ein sehr gutes Umkehrspiel aber postwendend ausgleichen und bis zum 2:4 enteilen. Was danach folgte war die stärkste Phase des gesamten Spiels der Hausherren. Auf den Punkt konnten die Auslösen gespielt und freie Wurfchancen kreiert werden. Die Überzeugung und das Selbstverständnis, ein Tor werfen zu wollen, war da. Hinten wurde kaum mehr was zugelassen und das Blockspiel mit dem starken Martin Fließ im Tor tat sein Übriges. Folgerichtig war man beim 12:8 bis auf 4 Tore enteilt. Es wurde sich an Matchplan gehalten und es funktionierte. Leider ließen sich die Kräfte und das Ergebnis nicht bis zum Pausenpfiff konservieren. Spandau nutzte die kurze Unaufmerksamkeit per Gegenstoß und war beim 14:12 zur Halbzeit wieder auf Tuchfühlung.

Spielerisch war am ersten Durchgang kaum etwas auszusetzen. Wir machten uns durch unnötige einfache technische Fehler das Leben selbst schwer. Spandau bestrafte diese Nachlässigkeiten postwendend und konnte somit den eher mäßigen Positionsangriff kaschieren. Dennoch war allen bewusst, dass die Punkte nicht die Halle verlassen würden, wenn man an das Spiel aus der ersten Hälfte anknüpfen würde.

Der Auftakt in die entscheidenden 30min waren gelinde gesagt suboptimal. In zügigem Tempo waren die Gäste nämlich auf 14:15 an uns vorbei. Mit aller Kraft stemmten sich die Jungs gegen den negativen Trend und spielten wieder gut auf den Punkt, sodass beim 20:18 alles wieder gut war und man positiv in die Crunchtime starten konnte. Von hier an ist es schwer zu sagen, was passierte. Die taktische Disziplin war ohne Not aufgegeben worden. Eine falsche Entscheidung reihte sich an die nächste. Statt sich auf das Bewusstsein zu verlassen, die Spandauer Abwehr auseinanderspielen zu können, verzettelte man sich in unnötige Würfe. Jeder wollte irgendwie helfen, vertraute dabei aber nicht dem Kollektiv. Die Gäste überholten und waren 3 Minuten vor Schluss 24:27 in Führung. Das Spiel war nicht verloren. Irgendwie war dieses Bewusstsein in den Köpfen auf der Bank. Abwehr umgestellt und plötzlich war 1 Minute vor Schluss das 26:27 erzielt. Alles oder nichts. Manndeckung. Einen Wurf erzwingen und dann den Ausgleich machen. Spandau netzte jedoch äußerst souverän von Außen ein und entschied das Spiel somit für sich.

Schade. Egal, wie oft das bislang gesagt oder geschrieben wurde: Es geht weiter bergauf. In unserer derzeitigen Situation mit 2 Punkten am Tabellenende ist es keine Schande gegen den Zweitplatzierten mindestens auf Augenhöhe agiert zu haben. Letzten Endes fehlen Nuancen, um zu gewinnen. Und es fehlt ein Sieg für das Selbstverständnis. Arbeiten alle so weiter, dann ist dieser aber nicht mehr weit entfernt. Vielleicht belohnen sich die Jungs schon am kommenden Freitagabend für ihre harte Arbeit und ihre Geduld. Dann geht es nämlich wieder gegen BSV, die aktuell arge personelle Probleme haben. Wir fahren als Außenseiter nach Wilmersdorf, aber abschenken werden die Jungs nichts. Wir verlieren kein Spiel, weil wir nicht kämpfen können! (by O.O.)

Fließ (1 Tor), Köhler
Kremser (7/4), Trautmann (6), Vasconi (4), Kaltofen (3), Sekiraca, Schwarz, Patzlaff, Teller, Plaul (je 1), Reitzig, Dessin, Kretzer