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Eine Frage der Qualität?
- Updated: März 26, 2017
2. Männer – HSG Kreuzberg 25:26 (11:10)
Spiel zwei von sechs entscheidenden über den Klassenerhalt stand an. Mit der HSG hatte man zudem noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen, das durch eine katastrophale zweite Hälfte zur höchsten Saisonniederlage wurde (19:33). Ein paar unglückliche Begleitumstände (Trainer im Stau, fehlende Trikots, keine angesetzten Schiedsrichter) galt es zu meistern, bevor mit etwas Verspätung angepfiffen werden konnte.
Insgesamt zu passiv in der Abwehr starteten wir. Der Gegner, weitgehend nur aus dem Rückraum oder durch Kreisanspiele gefährlich, durfte sofort doppelt in die Blockecke netzen. Mühsam erkämpften wir uns die Tore, die in der Anfangsphase fast ausschließlich über Strafwürfe fallen sollten. Nach etwas mehr als 15 Minuten (5:8) hatten wir das Spiel der Kreuzberger gelesen und verteidigten auf ordentlichem Niveau. Zudem wurde vorn nun zielstrebiger auf die Lücke gespielt, sodass zwar noch nicht alles rund lief, wohl aber die Führung auf unsere Seite wechselte und dort auch bis zur Pause blieb (11:10).
Entschlossen, die bessere Phase auch in die zweite Hälfte zu nehmen, kamen wir aus der Kabine. Einen weiteren Vorteil erspielten wir uns allerdings bis zur 39. Minute (13:13) nicht. Dann sollte sich das Geschehen jedoch grundsätzlich ändern. Die doppelte Zeitstrafe gegen den Halblinken der Gäste und die damit verbundene Disqualifikation (3x2min) musste doch die Initialzündung unserer Absetzbewegung werden. Stattdessen spielten wir dem insgesamt sicher 7-8 Mal erfolgreich spekulierenden Hauptakteur (12/1) des Gegners den Ball in die Hände (13:15). In der Folgezeit zeigten wir uns gegen die nun praktizierte 5+1-Deckung der HSG zu ungeduldig bzw. wenig konsequent, sodass in Verbindung mit ungenügender Kreisläuferverteidigung der Gast nun wieder vorlegte und zehn Minuten vor dem Schlusspfiff auf 18:23 stellte. Eine extrem offensive Abwehrvariante unsererseits zwang die isolierten, technisch weniger beschlagenen Spieler Kreuzbergs nun zu Fehlern und leutete eine hektische Schlussphase ein. In dieser schien etwas mehr als 2 Minuten vor Ultimo (23:26) bereits alles gelaufen, bevor die nun dezimierten Bezirksnachbarn doch noch ins Wanken gerieten. Zehn Sekunden waren noch zu absolvieren (25:26), als wir die zweite Welle unsauber ausspielten und ein finaler Freiwurf zwar auf das Tor gebracht wurde, der Ball jedoch zwischen den Beinen des Torwarts vor der Linie blieb.
Fazit: Das Momentum der 39. Minute darf im Abstiegskampf niemals so hergeschenkt und zum „Boomerang“ werden. Es stellt sich hier die Frage der vorhandenen Spielintelligenz oder emotionalen Reife, die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Nun beginnen wir, neu zu zählen. Denn um in der Liga zu bleiben, braucht es jetzt definitiv 4 aus 4…
Tor: Fehling
Feld: Ostwald (6/2), Sparr (4/1), Klippel (4/3), Sekiraca (3), Wittstock (3), Surrow (2), Hagen (1), Ansohn (1), Christiansen (1), Koch, Matern, Meinert, Rohrbeck