SG NARVA Berlin e.V.

Da kannste nicht meckern…

„Rückraumschütze – Dauerquängler“? – Einer der Matchwinner

SG TMBW – ü32 23:24 (11:11)

… macht der gemeine „Alte Herr“ aber zu gern. Daher gab es auch insgesamt 15 Zeitstrafen (TMBW 8 – NARVA 7) und ein insgesamt sehr zerfahrenes Spiel zu sehen. Die Voraussetzungen waren personell auf beiden Seiten eher eingeschränkt. Während TMBW, zuletzt noch Sieger gegen über zwei Jahre ungeschlagene Rudower, im Vergleich zum Hinspiel auf Knie-Patient Fiddike verzichten musste, stand uns das gleichzeitige Spiel der 3. Männer ebenso im Weg wie Krankheiten und Verletzungen. Zum Glück konnte Anleihe bei der 1. Männer genommen und Keeper Fließ sowie „Fast-Urlauber“ Patzlaff aktiviert werden. Zudem hatte ü40-Veteran Feldmann auch noch kurzfristig Bock, da das Lazarett seiner Mannschaft keinen Auftritt in Rudow zuließ.

Händewaschen war erstmal angesagt. Nicht wegen der Ansteckungsgefahr zu dieser Jahreszeit: Die Unparteiischen duldeten wegen fehlender Papiere des Bezirksamtes keinen Kleber an den Händen. Unverständnis beim Veranstalter war die Folge. Wenige Sekunden nach dem Anpfiff ließ sich weiterhin erahnen, dass die Schiedsrichter auch „schnell die Verwarnungen loswerden wollten“ und somit einer gesunden Progressivität keinen Raum gaben. Erste mürrische Kommentare waren schon früh deutlich hörbar, da diese von spärlicher Kulisse nicht überdeckt werden konnten. Grundsätzlich machte unsere Defensive dann einen soliden Job und hatte nur mit Sportfreund Kniewel (13/2) Probleme, dessen Wurfbild für Maddien nach längerer Zeit des „Nicht-Aufeinandertreffens“ erst wieder aus der Erinnerung gekramt werden musste. Immer die Chance verpassend, einen leichten Vorsprung unsererseits (2:4, 6:9, 9:11) etwas deutlicher zu gestalten, verkrochen sich beide Parteien in die Kabine (Halbzeitstand: 11:11).

Bis zu diesem Zeitpunkt war die weitgehend fair geführte Begegnung mit zwei Hinausstellungen noch ein echtes – wenn auch kein gutes – Handballspiel.

Es dauerte etwa 8 Minuten, als sich das enge Geschehen fortsetzte (14:14), bis auf unserer Seite vermehrt Unmut gegen die Referees aufkam und nach der 15:14-Führung des Gastgebers für fast 1,5 Minuten in dreifacher Unterzahl agiert werden musste. Mit 2 Gegentreffern verlief diese Phase relativ glimpflich für unsere Farben, jedoch hatte sich TMBW nach kompletter Vervollständigung auf 18:15 abgesetzt. Nun stabilisierte sich unsere Deckung wieder, der Gegner blieb aber weiterhin mit drei Treffern vorn (20:17).

Zehn Minuten vor dem Ende ging es in die Crunch-Time, in der wir aufschließen konnten und nun der Gastgeber mit vermeintlichen Fehlentscheidungen haderte – es ging schlichtweg drunter und drüber oder blieb am Fließ hängen. ABER: So kommentierte es auch Sportfreund Lübke nach der Partie, hatten wir aus der dreifachen Unterzahl gelernt und hielten einfach mal den Mund, was der Gegenseite deutlich schwerer fiel. Radke glich wieder aus (20:20), Schlotterbeck markierte dann das 21:22, ehe es nochmals turbulent wurde. Patzlaff scheiterte per TG an Steckenborn, während es hinten wieder über Kniewel klingelte. Dann allerdings Überzahl – erst einfach (Keeper meckert), dann doppelt (Kniewel trifft ohne böse Absicht Patzlaff im Gesicht). Tischendorf spielt danach per Rückraumwurf die undisziplinierten Tempelhofer disziplinlos alleine auseinander (Herzstillstand auf der Bank). Viiiiiieeeeel Zeit verging, ehe ungeduldig fast der Sieg verschenkt wurde und der Kreisläufer auf Unentschieden stellen konnte. Jurzitza, der sich beim letzten Wurf der Erwärmung wohl eine Leistenzerrung zuzog, aber für die 2. Hälfte auf die Zähne biss, behielt kühlen Kopf (23:24), den TMBW nicht mehr besaß, als Kniewel seine Zeitstrafe zu früh als beendet ansah. Wechselfehler – 15 Sekunden und Ballbesitz, der über den cleveren Scholz gesichert wurde…

Fazit: Sehr seltsam fühlt sich dieser Sieg an. Natürlich kann man den Unmut der Tempelhofer verstehen, denen die wohlgesonnenen Pfiffe für den Ausbau der Führung fehlten. Letztendlich wurde sich aber ein so hohes Maß an „Dummheiten“ erlaubt, das bei aller vergangenen „Herrlichkeit“ auch keinen Sieg verdient hatte.

Tor: Fließ

Feld: Radke (6), Klausmeyer (5), Tischendorf (3), Jurzitza (3/1). Feldmann (2), Baumert (2), Schlotterbeck (2), Patzlaff (1), Scholz – Offizielle: Jahr, Kahnert, Fehling