SG NARVA Berlin e.V.

Punkt verloren? Punkt gewonnen?!

1. Frauen – HSG Neukölln II 31:31 (14:15)

Manch einer wird nach Abpfiff verwundert auf die Anzeigentafel geschaut haben: 31:31 hieß es nach unseren ersten 60 Minuten der neuen Saison 2016/17. Wann das letzte mal so viele Tore geworfen, aber auch so viele Tore in einem Punktspiel kassiert wurden, wusste nicht jede auf Anhieb zu sagen. Manch einer wird sich vielleicht auch schon vorher bei der Geräuschkulisse gefragt haben, ob er wirklich gerade beim Damen-Landesligaspiel NARVA I: HSG Neukölln II ist. Daher geht unser erster Dank an die Zuschauer, von denen viele aus den weiteren Damen- und auch Jugendteams stammten, so sieht Unterstützung des eigenen Vereins aus. Vielen Dank!

Unser nächster Dank geht einmal mehr an Rike und Natalie, die vom A-Jugend-Spiel direkt in die Palisadenstraße „einflogen“, um sich auch im Damenbereich voll reinzuhängen und maßgeblich zum Punktgewinn beizutragen.

Aber nun von Anfang an:
Das erste Saisonspiel stand nicht unter den besten Vorzeichen, fing doch die Vorbereitung „so richtig“ erst beim Trainingslager Anfang September an. Alles davor war gespickt von Verletzungspech, Abschieden und dem ein oder anderen ausgedehnten Urlaub. Zum ersten Saisonspiel mussten wir außerdem auf unsere Neuzugänge Luise und Anne verzichten, weil einerseits eine Spielberechtigung fehlte und andererseits eine schwere Verletzung das Debüt zunichte machte. Unser spätester Neuzugang Amelie (FSJlerin des Vereins) hatte als erste von allen ihre Spielberechtigung und feierte direkt ihren Einstand.

Doch an Aufgeben wurde nicht gedacht und alle hängten sich von der ersten Minute an rein, um es dem Absteiger aus der Verbandsliga nicht leicht zu machen. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir aber zu viele einfache Tore durch mangelnde Absprachen, ungenaue Pässe, die zu Kontern einluden, und fehlende Aggressivität in der Abwehr kassierten. Mit einem 14:15-Rückstand ging es in die Kabine, wo Trainer Oli mahnte, nun endlich aus den Fehlern der ersten 30 Minuten zu lernen und die Abwehrarbeit entsprechend zu verbessern.

In ungewohnter Konstellation wollte das auch in den zweiten 30 Minuten nicht so recht gelingen, trotzdem bleibt auch hier positiv zu erwähnen, dass zu keinem Zeitpunkt der Kampf- und Teamgeist verloren ging. Einen Großteil der Zeit lag Neukölln nun mit ein bis zwei Treffern vorne, doch jeder spürte, dass eine Entscheidung noch nicht gefallen war. Kurz vor Schluss schnupperten wir dann doch noch am Saisonauftaktsieg – 20 Sekunden vor Abpfiff netzte Freya zum 31:30 ein. Doch auch in den letzten Sekunden sollte sich zeigen, dass im Moment noch ein Tick Cleverness und vielleicht Nervenstärke fehlt, um dann so einen Sieg mitzunehmen. So glich Neukölln mit der letzten Aktion vor dem Abpfiff aus und ließ ein paar im ersten Moment verdutzte NARVA-Gesichter zurück, die erstmal überlegen mussten, wie das passieren konnte und ob das Ergebnis nun eigentlich gut oder schlecht aus unserer Sicht war.

Betrachtet man die gesamten 60 Minuten ist es wohl ein gewonnener Punkt, auch wenn man – nur die letzte Minute betrachtend – sicher auch beide Punkte hätte mitnehmen können. So bleibt uns abschließend nach der gezeigten Leistung nur positiv und mit Kampfgeist auf die nächsten Spiele zu blicken. Am kommenden Wochenende gastieren wir bei einem weiteren Favoriten um den Aufstieg. Im Velodrom wird uns die SG Rotation Prenzlauer Berg begrüßen. (by N.B.)