SG NARVA Berlin e.V.

Wie der Phoenix aus der Asche

Verwundert darf man sich die Augen reiben nach den letzten beiden Spielen der 1. Männer. Schenkte man vor Wochenfrist noch einen Punkt in Neukölln her, deklassierte man nur 7 Tage später den Tabellenvierten BTV 1850 und setzte mit 40:24 (19:14) ein Ausrufzeichen im Kampf um die Verbandsliga.

Zum Spiel gegen Neukölln: Eine gute Abwehr konnte die eklatante Abschlussschwäche der NARVA-Farben nicht überdecken. Nicht klug geworfene Bälle oder zu früh genommene Würfe können einen der besten Torhüter der Liga nicht überwinden. Selbst ein 3-Tore-Vorsprung 2,5 Minuten vor dem Ende reichte nicht, um einen Sieg einzufahren. Tatsächlich konnte man mit der Schlusssirene noch einen Punkt entführen. Nach der ohnehin schon niederschmetternden Schelte gegen TuS Hellersdorf war das nicht unbedingt Wiedergutmachung.

Trotz der Ausfälle von Patzlaff und Trautmann musste gewonnen werden. Das Wie spielte gegen BTV keine Rolle. Wollte man nicht den Anschluss an die verrückte Liga verlieren, dann mussten 2 Punkte her. Was soll man sagen? Im Grunde genommen feuerte das Team alle vermissten Emotionen der letzten beiden Spiele in die Partie, legte los wie die Feuerwehr und war beim 6:3 schon wieder bei der Besprechung. Die Gäste hatten keinerlei Zugriff aufs Spiel und wollten sich durch ein Timeout zurück bringen. In der Folge kamen die Kreuzberger tatsächlich etwas näher heran (9:8), doch es sollte das letzte Mal in der Partie sein, dass sie auf Tuchfühlung kamen. Der Matchplan der Morwaetz-Sieben ging auf, sodass man sich über 16:11 mit 19:14 in die Pause verabschiedete.

Noch nichts war gewonnen, so viel war klar. Rausgehen und weitermachen. Von Minute zu Minute würden die Gäste die Lust am Spiel verlieren, weil ihr Regisseur und Macher Jakob Schlichter manngedeckt wurde. Im 5:5 verteidigte der Rest des Heimteams überragend. BTV fiel einfach nichts darauf ein.

Man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft das erste Mal in der Saison wirklich auch zum Anpfiff der 2. Halbzeit psychisch auf der Platte stand. Mit einem 9:1-Lauf beendete man jeglichen Zweifel daran, wer das Feld als Sieger verlassen würde. Hinten lief die Deckung samt Tino im Tor richtig heiß. Vorne traf man fast nur noch richtige Entscheidungen. Die Gäste ergaben sich relativ schnell ihrem Schicksal, während sich das Heimteam daran erfreute, den Handballsport zu zelebrieren, womit auch die Zuschauer sichtlich ihren Spaß hatten.

Balsam für die NARVA-Seele so ein Spiel! Auch wenn BTV an diesem Tag einfach völlig von der Rolle schien, ließ man nicht locker und ballerte sich jeglichen Frust der Saison vom Leib. Trotzdem: Hier ging es nur um 2 Punkte. Mehr nicht. Im Rückspiel gegen TuS Hellersdorf am kommenden Wochenende müssen wieder die Rädchen ineinander greifen, denn auch dort tritt das Team wieder in veränderter Formation an. Hoffen wir, dass der Knoten geplatzt ist und der Kampf um den Klassenerhalt nun so richtig starten kann. (by O.O.)

Köhler, Fließ, Balyemez
Kremser (9/2), Heinisch, Schmuhl, Sekiraca, Vasconi (je 5), Ostwald (4), Kaltofen, Kretzer, Teller (je 2), Reitzig (1), Schwarz