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Morten Jonas, ein Liebesbrief

4. Männer – HSG Neukölln III 30:26 (17:10)

Die NARVA IV muss einen Abschied verkünden. Am letzten Samstag hütete zum letzten Mal ein Spieler das Tor, der wie kaum ein anderer von der Mannschaft geschätzt und gemocht wird. Mit Morten Jonas geht mehr als nur ein Torwart. Die Vierte verliert einen besonderen Charakter, ein lautes Lachen und einen buschigen Bart. Für ihn wollte die Mannschaft in seiner Schlussvorstellung eine ansprechende Leistung bieten. Aber wie so oft war am Ende Morten derjenige, der den Unterschied ausmachte.

Als Gegner für dieses Spiel stand die HSG Neukölln III fest. Interessanterweise konnte sich niemand mehr richtig an den Hinspielsieg erinnern. Nur Mortens Trainerin hatte noch im Kopf, dass ohne Morten damals nicht viel gegangen wäre. Also der perfekte Kontrahent für diese Begegnung.

Dies bestätigten auch die ersten Minuten in Mortens Handballfest. Von seiner Abwehr wunderbar in Szene gesetzt, musste er sich gleich schon zu Beginn mehrmals auszeichnen. Nach einigen schönen Paraden feierte der Torwart und Zeremonienmeister auf seine eigene und impulsive Art. Am hängenden Arm wurde ein Fäustchen geballt. Die Null fiel erst, als die Vierte schon vier Bälle auf der anderen Seite versenkte. Unsicher, ob Morten in seinem Abschiedsspiel tatsächlich einen deutlichen Sieg erwartet, ließ die NARVA IV in der Folge neben dem Abwehrverhalten auch den Angriff schleifen. Neukölln durfte wieder den Anschluss finden und auf 10:9 heran kommen. Ein kurzes Zucken im Auge des Torwarts verriet aber, dass er auf soviel Spannung nun doch keine Lust hatte. Für den Rest der ersten Hälfte warf die Vierte wieder ins Tor und Morten zerstörte weiter Angreiferträume bei Neukölln. Halbzeit. 17:10 für Morten.

Die zweiten 30 Minuten glichen den ersten. NARVA IV spielte weiter wankelmütig und Morten fraß Bälle. Im Nachhinein sagten einige Zuschauer, dass es so wirkte, als würde die Vierte sich bei einem größeren Vorsprung ausruhen und aufhören Handball zu spielen. Falsch. Die Mannschaft gab alles dafür, dass der Gegner aus Mortens Lieblingspositionen auf das Tor wirft. Einem Morten Jonas ist es aber egal, von wo die Bälle kommen. Er macht sie weg. Zugegebenerweise sieht die Mannschaft dann manchmal teilnahmslos aus.

Zum Schluss gewann Morten mit 30:26 und dadurch auch irgendwie die Vierte.

Das war es. Das letzte Spiel des mutigen Mode-Mortens in seinem giftgrünen Trikot. Wir wünschen Morten alles Gute in Hamburg und hoffen, dass er seinem Trieb, Tore zu vernageln, nicht nachgibt. Sieht sonst schlecht aus für die Wirtschaft am „Tor zur Welt“. (by F. Gill)

Kader: M.Jonas, M.Jonas (4), M.Jonas (5), M.Jonas (2), M.Jonas (1), M.Jonas (1), M.Jonas (4/1), M.Jonas (2), M.Jonas (8), M.Jonas (3), M.Jonas, M.Jonas