SG NARVA Berlin e.V.

Sieg der überragenden Moral

1. MännerBTV 1850 28:25 (14:10)

Mit 16:4 Punkten aus den vergangenen zehn Spielen hatte sich die 1. Männer zwar spielerisch deutlich gesteigert, in der Tabelle aber nur unwesentlich verbessert. Grund ist die dicht gestaffelte Verfolgergruppe des seit mehreren Spieltagen feststehenden Meisters BFC Preussen. Fünf Anwärter auf das Podium zwei Spieltage vor Saisonende, zu denen auch unser Team (Tabellensechster) noch zählte. Um diese Chance zu wahren, musste gegen den BTV im Derby ebenso gewonnen werden wie eine Woche später in Lichtenrade.

Um diese Konstellation wusste sicher auch unser Gast und hatte die fröhlich angeheiterte Frauenmannschaft mitgebracht, die zuvor schon vergeblich versuchte, die 2. Männer der Kreuzberger in Friedrichshain zum Sieg zu schreien (26:23). Insgesamt also ein ansprechender Rahmen für ein Spiel, das zunächst der inzwischen 48-jährige Frank-Peter Friedrich im gegnerischen Tor prägte. Erst nach dem 4:6 (13. Minute) hatte sich unsere Offenive besser auf dessen Aktionen eingestellt. Da zudem auch Kozik jetzt mehr Zugriff auf die Schützen bekam, drehte sich das Geschehen innerhalb von 8 Minuten völlig (10:6). Dieser Vorsprung hatte auch bis zur Pause Bestand (14:10).

Insgesamt also alles in Ordnung. Nach einer ersten Phase mit mangelnder Durchschlagskraft hatte unser Team die Kontrolle übernommen. Leider hatte Sportfreund Kremser eine Terminüberschneidung erst gegen Ende der ersten Hälfte bemerkt. Offensichtlich war er zu einer frühlingshaften Halloween-Party geladen. Frisch ausstaffiert von Co-Trainer Schulze (Turban) begab er sich dann zur abendlichen Festivität, die stilecht in einem Krankenhaus stattfand, als NARVA-Spieler mit Platzwunde. Kompliment an die Visagistender Preis für das beste Kostüm sollte ihm nicht zu nehmen gewesen sein!

Dumm nur, dass der Kapitän damit beim Tanz auf dem Friedrichshainer Parkett fehlte. Zu diesem bat aber nun Felix Teller, der nach Wiederanpfiff deutlich machte, keineswegs nur der Ersatz für Kremser zu sein. Weniger die schönen Tore zum 15:10 und 17:11 waren es, die nun für echte Atmosphäre in der Halle sorgten. Vielmehr riss die damit verbundene Körpersprache nun endlich auch unsere Zuschauer mit. Aber auch der Gegner ließ nicht locker, nutzte die vielen Zeitstrafen gegen unsere Mannschaft, um wieder aufzuschließen. Auch eine Auszeit (41./20:15) konnte den Lauf der Kreuzberger nicht stoppen (46./20:18), ehe sich eine absolut wilde Phase anschloss, die beim 23:23 in absoluter Spannung gipfelte. In Unterzahl stellte Felix Teller auf 24:23 und wenig später Henschel auf 25:23. Als auch Kozik und Balyemez (3x bei Strafwürfen Sieger) nichts mehr zulassen wollten, war die Partie entschieden. Und so konnte Patzlaff, der mit dem BTVer Escher die Zeitstrafenstatistik (je 28) anführt, seine dritte Sanktion in Verbindung mit der Roten Karte zehn Sekunden vor Schluss in Jubelpose unter Beifall des Publikums genießen.

Fazit: Eine eindrucksvolle Willensleistung, da der Negativtrend gerade in Unterzahl gestoppt wurde. Zudem auch ein gelungener Heimabschluss für das scheidende Trainer-Team Morawetz/Schulze, das ebenso wie Dominique Henschel (MTV Altlandsberg) mit den besten Wünschen für die Zukunft verabschiedet wurde.

Ausblick: Bronze ist noch zu vergeben. Vier Teams (Lichtenrade, NARVA, BTV, BSV) sind punktgleich, und die Rechnung ist relativ einfach. Für uns zählt nur der Sieg in Lichtenrade (Samstag, 18:00 Uhr, Zescher Straße), womit ein Mitbewerber eliminiert wäre. Sollten wir danach punktgleich mit dem BTV (gegen OSF II) und BSV (bei Blau-Weiß) sein, bedeutet das Bronze. Einen alleinigen Vergleich mit dem BTV hätten wir mit einem Tor verloren. Also, viel Spannung am letzten Spieltag. (by TF)

Tor: Kozik, Balyemez
Feld: Teller, F. (5), Henschel (5), Patzlaff (4), Lajeunie (4), Teller, L. (4/3), Basler (3), Kremser (2), Henisch (1), Reitzig, Ce., Buchwald, Schäler