SG NARVA Berlin e.V.

An der Lichtenberger Wand abgeprallt

1. Frauen – SV BVB 49 29:33 (13:11)

Mit Blick auf die Tabelle und das Restprogramm war die Bedeutung der Partie gegen einen der insgesamt vier Anwärter auf das Podium abzuschätzen. Einen Erfolg vorausgesetzt, hätte unser Team allerbeste Aussichten auf „Edelmetall“ besessen und einen direkten Kontrahenten auf Abstand gehalten. Allerdings war schon aus dem Hinspiel (24:26-Niederlage) bekannt, dass der ehemalige Bundesligist über einen erfahrenen und körperlich imposanten Rückraum/Mittelblock verfügt, der das Positionsspiel sowie unsere Abwehr vor große Probleme stellen kann.

Und so mutete das Spiel in den ersten Minuten auch an wie eine Begegnung einer technisch feinen, aber physisch unterlegenen A-Jugend gegen eine robuste Truppe gestandener Damen. Mit Schnelligkeit und Spielwitz wurden fehlende Körperhöhe und -breite ausgeglichen. Zudem zündete der gegnerische Rückraum noch nicht, während Susan auch die Außen unter Kontrolle hatte. Folgerichtig wurde also ein kleiner Vorsprung erspielt (8:4, 10:6), ehe schon vor der Pause der Spielfluss etwas verloren ging. Der Gegner blieb dran, glich aus (11:11), wurde aber noch einmal mit 13:11 auf Abstand gehalten, als es in die Kabine ging.

Was dort besprochen wurde, ist nicht überliefert. Aber mit Sicherheit wurde von Coach Klippel nicht gefordert, die wuchtige Nr. 11 der Gäste in Zweikämpfen vollkommen unterschiedlicher Gewichtsklassen stellen zu wollen. Denn von nun an konnte diese entweder selbst durchbrechen oder unseren Mittelblock separieren, um Raum für die Mitspielerinnen zu schaffen. Innerhalb kurzer Zeit (38. Minute) hatte sich das Geschehen komplett gedreht (14:18) und immer mehr Hektik kam auf. Gerade während der durchaus vorhandenen Chancen, Überzahlsituationen zum Verkürzen des Rückstands zu nutzen, traten unüberlegte Übermotivationen zutage. Auch eine persönliche Bewachung der bereits erwähnten Lichtenberger Protagonistin konnte keine echte Wende mehr bringen. Vielmehr nutzte der Gast nun zu spekulatives Verhalten clever aus, während unser Team zwar „stets bemüht“ blieb, das nun recht wild wirkende Match noch zu drehen. Die zu hohe Hypothek (16:22) aus den ersten 13 Minuten der zweiten Hälfte war aber nicht zu tilgen. Schien eine Baustelle geflickt, tat sich sofort eine neue auf. Schließlich stand ein 29:33 auf der Anzeigetafel.

Fazit: Mit 13 Minuten Leerlauf ist in der Verbandsliga nur gegen wenige Kontrahenten etwas Zählbares drin. Daher Glückwunsch an den Gegner und gute Besserung für die Nr. 18, die sich augenscheinlich schwer am Knie verletzte. Unser Team hat jetzt 4 Wochen Osterpause, ehe es im Kampf um die Medaille gegen den bereits feststehenden Berliner Meister weiter geht. Tabelle vor den letzten drei Spieltagen: Platz 2 bis 5 punktgleich! (by TF)

Tor: Susan, Addi
Feld: Luise (5), Ilka (5), Freya (5), Amelie (5/3), Nora (3), Änni (2), Lena (2), Francine (1), Sophia (1), Patti, Maxi, Bella